Wann öffnet die Seilbahn? (2016)

24. April 2016

Wenn ich im Frühjahr hauptsächlich Kondition bolzen will, suche ich mir gern Strecken, bei denen ich mit der Seilbahn runterfahren kann. Allerdings haben noch längst nicht wieder alle Seilbahnen offen. Deswegen habe ich etwas recherchiert, und dann dachte ich mir: Warum soll das jeder für sich machen? Also teile ich hier meine Erkenntnisse mit euch. Stand ist der 24. April 2016, alle Angaben sind ohne Gewähr.

Schon offen:
Buchenberg
Tegelberg
Kolbensattel
Eckbauer
Herzogstand
Blomberg
Hocheck (am Wochenende)
Kampenwand
Hochries

29.4.:
Breitenberg
Hochkössen

30.4.:
Hörnle
Laber
Wank
Brauneck
Wallberg
Rofan
Taubenstein
Hochfelln

1.5.:
Wendelstein-Seilbahn
Kaiserlift Kufstein
Hochplatte Marquartstein
Rauschberg

7.5.:
Karwendelbahn Pertisau

13.5.:
Kreuzeck
Ehrwalder Alm
Lermoos
Biberwier

14.5.:
Hocheck (ganze Woche)
Wilder Kaiser/Brixental (alle Bahnen außer Going)

26.5.:
Alpspitze

4.6.:
Steinplatte

„Mitte Juni“:
Stümpfling
Sutten

2.7.:
Going

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Macht’s gut und danke für die Klicks!

1. August 2015

Sundown

Einen Bergsommer gibt es in den Alpen seit zirka 30 Millionen Jahren, seit ungefähr 15.000 Jahren nehmen Menschen ihn wahr, und seit vielleicht 200 Jahren genießen sie ihn.

bergsommer gibt es seit dem April 2004. Das kann natürlich mit seinem Namensgeber nicht mithalten. Aber in Internet-Jahren ist das trotzdem, äh, steinalt. Als bergsommer das erste Mal live ging, gab es noch kein Twitter oder YouTube. Facebook war zwei Monate alt und nur Studenten von vier Universitäten vorbehalten. Flickr war brandneu.

Und es gab kaum etwas über Bergtouren zu finden. Ich glaube, roBerge existierte schon und kraxl.de und auch steinmandl.de, aber ansonsten waren die Berg-Informationen im Internet dünn gesät. Heute gibt es zu jeder noch so obskuren Tour ein Dutzend Beschreibungen, bei den beliebten Klassikern wird es völlig unüberschaubar.

bergsommer wird heute einfach nicht mehr gebraucht.

Und das trifft sich, denn ich habe auch nicht mehr die ganz große Lust darauf. Die Website hatte im Laufe der Jahre drei Relaunches, die ich ganz old-school immer von Hand geschrieben habe. An die 200 Touren habe ich dort beschrieben, bebildert, beurteilt. Dazu kommen seit 2008 knapp 330 Blog-Einträge. Das alles hat mir zu der Zeit wahnsinnig Spaß gemacht, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr viel Neues zum Thema beizusteuern habe. Oder jedenfalls: nichts mehr, das die Zeit und den Aufwand wert wäre.

Darum habe ich mich entschieden: bergsommer wird (weitgehend) beendet.

Das heißt konkret:

  • Die Website bergsommer.itsmyplanet.info wird nicht mehr aktualisiert. Alte Inhalte bleiben erstmal abrufbar.
  • Die Facebook-Seite wird demnächst gelöscht.
  • Dieses Blog wird nicht mehr aktualisiert. (Ist eh schon seit Monaten so.) Oder, um genau zu sein: Es wird nicht mehr regelmäßig aktualisiert. Sollte ich in Zukunft irgendwann ein akutes Mitteilungsbedürfnis haben, kann hier schon noch was dazukommen.
  • Der Twitter-Account bleibt, aber vor allem für „Warnmeldungen“ zu Wegsperren oder Schneeblockaden, auf die ich treffe.
  • Der Foto-Stream bei Flickr bleibt! Hier könnt ihr mir weiterhin zugucken, wenn ihr mögt.

Ich danke allen, die bis hierhin gelesen haben und/oder über die Jahre bergsommer genutzt haben.

Macht’s gut!


Reither Kogel: Voralpen-Feeling im Zillertal

15. Mai 2015

Ist es sinnvoll, von München aus nur für eine kleinere Tagestour bis ins Zillertal zu fahren? Ökologisch? Nein. Ökonomisch? Nein. Aber manchmal lohnt es sich irgendwie trotzdem.

Man könnte ja meinen, ich hätte das Zillertal wandertechnisch inzwischen einigermaßen abgegrast. Aber nein – zum Beispiel bin ich noch nie auf dem Reither Kogel gewesen. Der steht zwischen Bruck im Zillertal und Reith im Alpbachtal und sieht, ganz ehrlich, nicht danach aus, als würde er sonderlich oft vom Zillertal aus bestiegen. Von Reith aus kann man nämlich die Seilbahn nehmen und hat dann nur noch eine halbe Stunde bis zum Gipfel. Gleichzeitig wirkt der Berg im Vergleich zu seinen Zillertaler Nachbarn ziemlich zahm: ein bewaldeter Hügel von gerade mal 1336 m. Am Gipfel wurden ein paar Bäume gefällt, damit man zumindest einen Blick ins Zillertal und auf die Berge um Alpbach herum werfen kann.

Zillertal-Panorama

Der Weg hinauf von Bruck ist allerdings erstaunlich schön. Man hat die Wahl zwischen einem längeren Weg mit einigem an Fahrweg oder einem steilen Waldpfad, der streckenweise erstaunlich alpin daherkommt. Ich bin den Steig hinauf und die Fahrstraßenroute hinuntergegangen. Wegen Holzarbeiten (denke ich) musste ich im Abstieg einen noch etwas größeren Schlenker machen als geplant, aber selbst das war noch okay. Dabei habe ich dann gelernt, dass es eine (schmale, bergige) Straße zwischen Zillertal und Alpbachtal gibt.

Wieder einer von der Schon-lange-mal-Liste gestrichen. Dabei ist doch erst Mai…


Das Leistungsniveau im April am Wank

14. Mai 2015

Im April ist der Wank weit und breit der einzige höhere Berg mit einer geöffneten Seilbahn, der gleichzeitig einen Anstieg über einen Südhang zur Bergstation aufweist. Soll heißen: einen Anstieg, von dem man relativ früh annehmen kann, dass er schneefrei sein wird. Das macht den Wank zu einem hervorragenden Berg, um die eigene Kondition zu testen und zu trainieren, bevor es so richtig in die Bergsaison geht. Also findet man auch mich im Frühjahr gern mal dort.

Eckenhütte-PanoramaDieses Jahr allerdings hat mich der Wank-Aufstieg ein bisschen frustriert: Ständig wurde ich überholt! Noch nicht so sehr auf dem ersten Teilstück von der Talstation über St. Anton bis zur Gamshütte. Aber dann! Bis zum Gipfel hatten mich bestimmt zehn Leute überholt, vor allem Bergläufer, aber auch Wanderer. Verdammt, wie langsam war ich denn?!

Durch das Auf und Ab am Anfang kann man auf dieser Strecke unterwegs auch nicht so ganz einfach seine Höhenmeter-Geschwindigkeit messen. Also habe ich mich nach oben geschleppt, im Wankhaus schnell eine Speckknödelsuppe gegessen (bisschen fade) und bin dann ein bisschen verunsichert in die Bahn gestiegen. Wieder zuhause angekommen, stellte sich dann raus: Zwischen Gamshütte und Wankhütte hatte ich einen mehr als zufrieden stellenden Durchschnitt von 490 Höhenmetern pro Stunde!

Was mich zu der Frage bringt: Was ist denn das für ein verrücktes Leistungsniveau am Wank, im April?


Rampoldplatte: Auf ein (schneefreies) Neues!

1. Mai 2015

Und dann ging sie schon wieder los, die neue Saison. Und entgegen meiner Prophezeiung bin ich als erstes nicht mal einen zuverlässigen Südhang hinaufgegangen, sondern von Brannenburg zur Rampoldplatte. Das ist zwar die allermeiste Zeit ein Osthang, sah aber von unten gut aus, so dass ich es wagen konnte. Die gute Sache dabei: Ich war zwar schon mal auf der Rampoldplatte, aber bis auf ein paar Meter würde ich auf meiner geplanten Route trotzdem fast nur für mich neue Wege gehen.

First Mountains

Und es war so gut wie schneefrei. Vom Sagbruck-Parkplatz aus bin ich zunächst bis zum Breitenberghaus gegangen und dann über die Lechneralm zum Gipfel. Bis auf ein paar Flecken im Wald hinterm Breitenberg und einem zwei Schritten auf dem Grat zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand lag tatsächlich gar kein Schnee mehr auf diesem Weg! Und ich fand den Weg auch ganz angenehm, zumindest für eine erste Tour in der neuen Saison. Denn Fahrweg und Pfade wechselten sich zumindest ab, so dass es nicht allzu langweilig wurde.

Der Abstieg in Richtung Schuhbräualm hatte dann noch etwas mehr Schnee (und ein bisschen Matsch), aber auch das war kein großes Problem. Der lange Fahrweg zurück ins Tal… naja, okay, muss halt. Wenigstens gab’s am Ende noch ein bisschen Waldpfad.

Und dann ist noch ein Paragleiter neben mir abgestürzt, als ich schon am Parkplatz stand. Er hatte wohl beim Landeanflug irgendwie zweimal die Bäume gestreift. Aber zum Glück hatte er sich trotz des Sturzes aus 5-6 m Höhe offenbar nichts Größeres getan – zumindest bestand er darauf, dass er keinen Arzt brauchte. Trotzdem, schon wieder ein Unfall in meiner Nähe in den Bergen. Jetzt frage ich mich ein bisschen: Ziehe ich das an? Oder ist das statistisch einfach unumgänglich, wenn man so oft in den Bergen unterwegs ist…?


Elf Fragen, elf Antworten

18. April 2015

LAwardSo… ich bin von mehr-berge.de „nominiert“ worden, seine elf Fragen im Rahmen des „Liebster Award“ zu beantworten. Das freut mich total. Sowas ist mir noch nie passiert (muss an meiner spröden westfälisch-lippischen Natur liegen).

Und ich meine, wegen der momentanen Übergangsjahreszeit passiert hier im Blog ja sowieso nicht so viel anderes. Also, auf geht’s:

Wie bist du eigentlich dazu gekommen, einen Blog zu schreiben?
Okay, ich hole mal ein bisschen aus. Im Studium musste ich HTML lernen. Das wollte ich dann auch anwenden, also hatte ich eine Website (zuerst noch bei GeoCities; jaha, ich bin alt) übers Skifahren. Nach dem Studium bin ich in Richtung München gezogen und war auch im Sommer ständig in den Bergen. Dadurch hatte ich ziemlich viel Content für eine neue Website übers Bergwandern. Die verhält sich allerdings mehr wie ein gedruckter Wanderführer. Um dem eine aktuellere und mehr Erlebnis-orientierte Komponente hinzuzufügen, habe ich dann das Bergsommer-Blog gestartet. (Ich hatte zwischendurch auch noch andere Blogs, aber die werden nicht mehr gefüttert.)

Wo warst du zuletzt unterwegs?
Zuletzt wollte ich von Walchsee zur Priener Hütte. Die letzten 500m waren allerdings noch so tief verschneit, dass ich so kurz vorm Ziel doch abbrechen musste. Weil das so unspektakulär war, habe ich nicht mal darüber gebloggt.

Und wo geht’s als nächstes hin?
Das Dumme an München ist, dass es nördlich der Alpen liegt. Das heißt, wenn man im Frühjahr einen Südhang sucht, muss man erstmal um einen Berg drumrum fahren. Das werde ich sicher als nächstes machen – aber welcher Südhang es dann wird, weiß ich noch nicht.

Was hat dich schon einmal an deine persönlichen Grenzen gebracht und wie ging’s weiter?
Ja, und ich war großteils selbst schuld daran – zu spät aufgestanden, obwohl eine letzte Talfahrt erwischt werden musste; nicht rechtzeitig umgedreht; und Karte nicht ordentlich gelesen. Ich wollte vom Glungezer zum Rosenjoch gehen und dann völlig unrealistisch zurück zur Mittelstation der Sesselbahn. Am Ende musste ich 2000 Hm ins Voldertal absteigen, und aus falschem Stolz habe ich niemanden von den besser ausgestatten Wanderern um mich rum um Wasser gebeten. Am Ende war ich zum ersten mal in meinem Leben wirklich spürbar dehydriert.

Was ist denn die längste Tour, die du bisher gemacht hast?
Vermutlich diese Tour am Glungezer. Aber ich habe auch die Blauberge-Überschreitung, die oft als Zwei-Tages-Tour angepriesen wird, an einem Tag gemacht (20 km und 1250 Höhenmeter). Fast genauso lang: Vom Zillergründl-Speicher zum Heilig-Geist-Jöchl und über die Zittauer Hütte zurück.

Was sind für dich Gründe, eine Reise oder Tour abzubrechen?
Wie gesagt, 500m Strecke in kniehohem Schnee. Aber ich bin insgesamt total „vernünftig“. Auf meinen ca. 400 Touren bin ich im Gelände bisher nur zweimal vom Gewitter überrascht worden. Aber ich bin so ein Planungsfreak, dass ich meist schon vorher die Tour absage oder umplane, so dass ein Abbruch im eigentlichen Sinn nicht nötig wird.

Gibt es für dich einen Unterschied zwischen Handgepäck und normalem Gepäck?
Beim Fliegen? Ich fliege so wenig wie möglich (aus ökologischen Gründen und weil ich fliegen so unglaublich langweilig finde). Aber wenn es mal sein muss, versuche ich tatsächlich, mit Handgepäck auszukommen.

Wieviel wiegt dein Gepäck für eine Wochenendtour und was würdest du als nächstes mit einer leichteren Version ersetzen?
Keine Ahnung. Mein Tagesrucksack hat 24 Liter und ist meist ziemlich voll. Wenn’s über zwei Tage geht, muss trotzdem alles reinpassen.

Und: Welche drei Dinge dürfen in deinem Gepäck auf keinen Fall fehlen?
Mein Erste-Hilfe-Kit einschließlich Wärmedecke ist immer dabei, auch wenn ich es bisher noch nie wirklich gebraucht habe. Außerdem würde ich mir total nackt vorkommen, wenn ich ohne Karte losginge (sei es auf Papier oder auf dem GPS oder am Telefon). Und ihr kennt Stardoug, richtig?

Wo trifft man dich, wenn du nicht gerade auf Tour bist?
Ich verstehe die Frage nicht. 😉

Was ist für dich die Faszination an den Bergen und am Bergwandern/Bergsteigen/Klettern?
Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich glaube, es ist alles Mögliche – der Sport; die offenkundige Schönheit der Berge; Erinnerungen an schöne (Urlaubs-)Erlebnisse in der Kindheit; die quasi-meditative Ruhe, wenn man allein geht, und das Gemeinschaftserlebnis in der Gruppe. Aber ich liebe auch Landkarten und Geländeformen und kann ewig lang auf einen Fluß gucken und mich fragen, warum er gerade da fließt, wo er fließt, oder auf eine Straße und überlegen, ob man die nicht auch woanders hätte bauen können. Das kann man von so weit oben natürlich besonders gut machen. Und bei Bergen „passiert“ auf der Karte einfach mehr als im Flachen. Okay, und irgendwann verselbständigt sich das dann auch: Ich bin jetzt ein Berg-Experte für meine Freunde, und wer ist nicht gern Experte für irgendwas?

So… und jetzt soll ich eigentlich selbst elf Fragen formulieren und mehrere Leute nominieren. Ich glaube aber, den Teil hebe ich für einen zukünftigen Eintrag auf. Für heute habe ich alles gegeben…


Bergwinter: Pendling – Wir machen uns unser eigenes Abenteuer

24. März 2015

Kufstein und seine Kaiser

… und dann war da noch die Winterwanderung zum Pendling. Was als weiterer Eintrag in der „Rodelbahn-rauf-oben-Hütte“-Kategorie hätte enden können, haben wir durch geschickte Routenwahl zu einem etwas größeren Abenteuer gemacht.

Denn natürlich kann man einfach über den Fahrweg zur Kalaalm hinaufstapfen und dann weiter über den Fahrweg zum Gipfel. (Na gut, bis zehn Meter unterhalb des Gipfels.) Wir waren aber wagemutiger und nahmen die Pfade, die den Fahrweg abkürzen – einen gleich kurz nach dem Beginn der Wanderung und dann den von der Kala-Alm bis zum Bergrücken. Die waren zwar gespurt, aber gerade in den steileren Passagen sank man durchaus auch schon mal ein bisschen ein.

Gut, „Abenteuer“ ist vielleicht ein bisschen ein großes Wort dafür – außer vielleicht für die zwei „Winter-Anfänger“, die wir dabei hatten. Aber es scheint ihner Berglust nicht geschadet zu haben – wie ich höre, haben sie inzwischen zusätzliche Ausrüstung angeschafft.

Long Time No See, Eh?Da das Wetter wirklich super war, gab es vom Gipfel aus natürlich die großartige Sicht vom Kaiser (nah) bis Großglockner (fern), und ich musste mich ordentlich konzentrieren, um alle angefragten Gipfel zu identifizieren. Okay, vielleicht habe ich auch ein bisschen mit dem PeakFinder gespickt… Und an der Kala-Alm später war es angesichts des Wetters natürlich auch ordentlich voll, aber wir haben trotzdem noch unsere Stärkung bekommen, wenn auch mit ein bisschen Verzögerung.


Bergwinter: Rauschberg – Konditionstest zum Winterende

22. März 2015

Wie wir inzwischen wissen, gibt es jede Menge Winterwanderwege zu bewirtschafteten Hütten, die gleichzeitig als Rodelbahnen dienen. Ich weiß inzwischen aber auch, dass ich fürs Rodeln nicht so recht geeignet bin. Also brauche ich eine andere Möglichkeit, um nach dem Aufstieg wieder schnell ins Tal zu kommen. (Also, „brauche“ im Sinn von: Hätte ich gerne, weil ich faul bin.) Im Sommer bieten sich dafür Seilbahnen an, vor allem, wenn es einem hauptsächlich um den sportlichen Aspekt des Aufstiegs geht und weniger um Bergeinsamkeit und so.

Im Winter ist das eher selten, es sei denn, man wollte es als Wanderer den Skitourengehern gleichtun und am Pistenrand aufsteigen. Wollte ich definitiv nicht.

Eine in der Hinsicht brauchbare Seilbahn aber ist die Rauschbergbahn in Ruhpolding. Der Aufstiegsweg über den Kienbergsattel ist so viel begangen – wenn auch wiederum meist von Skitourengehern -, dass er offenbar quasi ganzwintrig auf voller Fahrwegsbreite ordentlich festgetreten ist. Lediglich an einer Stelle war bei meinem Besuch der Weg unter einer Kleinlawine verschüttet, so dass es ein bisschen ans Balancieren ging.

SonntagshornAm Anfang habe ich es mir unnötig schwer gemacht, indem ich erst an der Straße entlangmarschiert und dann nur über einen inoffiziellen Zustieg auf den Wanderweg gestoßen bin. Danach lief’s aber wie geschmiert, auch wenn ungefähr auf halber Höhe der eisfeste Untergrund aufhörte und es auf Packschnee weiterging, auf dem man 2-3 cm einsackte. Noch vor der Rauschbergalm begann ein Pistenraupen-präparierter Teil – der aber kurz vor Schluss auch nochmal ordentlich steil wurde.

Runter ging’s, wie geplant, mit der Seilbahn. In deren Talstation sah ich dann noch ein großes Schild: „Wanderwege ins Tal im Winter nicht begehbar!“ Gut, dass das andersherum nicht der Fall war…


Bergwinter: Brünnsteinhaus – Mehr Rodelbahn-Winterwald-Wandern

22. März 2015

… denn irgendwie bekam ich in diesem Winter einfach nicht genug von den „einfachen“ Winterwanderwegen – die irgendwie immer mit mehr oder weniger offiziellen Rodelbahnen identisch zu sein scheinen.

Am Brünnsteinhaus war ich ja schon mal im Sommer (auf dem Weh zum Brünnstein, versteht sich) bei sehr mäßigem Wetter. Damals fand ich den Matsch auf dem Weg von Buchau ziemlich nervig, und meiner Erinnerung nach war das auch kein Weg, den ich im Winter mit Schneeschuhen ausprobieren wollte. Also ging es nur über den Winternormalweg von Mühlau über Rechenau hinauf. Der ist im mittleren Teil für einen Fahrweg ordentlich steil – ich weiß nicht, ob ich hier rodeln wollen würde. Aber ich stehe ja mit Rodeln sowieso auf Kriegsfuß…

Wenn ich mich richtig erinnere, steht auf dem Wegweiser am Wanderparkplatz 2:45 Stunden für die zirka 730 Höhenmeter bis zum Brünnsteinhaus – das hat mich erst mal etwas erschrocken. Aber das war natürlich nur die übliche Abschreckungs-Zeitangabe – nach 1:45 h war ich oben.

Brentenjoch-Kaiser-Panorama

Am Brünnsteinhaus war dann aber auch tatsächlich mal wieder Schluss – weder der Abstieg in Richtung Buchau war gespurt (hatte ich’s doch gewusst!) noch der Weiterweg in Richtung Himmelmoosalm und Gipfel. Aber das war schon okay, bei strahlendem Sonnenschein ein bisschen auf der Terrasse des Brünnsteinhauses rasten, das war auch okay. Nur, dass keine Speckknödel auf der Speisekarte standen, war etwas enttäuschend.


Bergwinter: Aueralm und Neuhütten – Das musste dann schon reichen…

17. März 2015

Wie sich herausstellte, war der Winter noch lange nicht vorbei.

Als ich mich das nächste Mal nicht zurückhalten konnte und dringend ins Freie musste, war es allerdings schon recht spät am Tag und das Wetter nicht ganz eindeutig. Da wollte ich natürlich nicht mehr allzu weit fahren, und so entschied ich mich für die kleine Wanderung von Bad Wiessee zur Aueralm – mit Perspektive Fockenstein. Allerdings war mir diese Perspektive nicht so wichtig, dass ich bereit gewesen wäre, meine Schneeschuhe mitzuschleppen. Denn mindestens bis zur Aueralm sind die natürlich völlig unnütz.

Wobei: Ab der Winterstube im Zeiselbachtal war der Fahrweg nicht mehr völlig plattgefahren – es wäre zumindest möglich gewesen, die Schneeschuhe einzusetzen. Nun ja, an der Aueralm war ich natürlich so schnell, dass ich auf jeden Fall noch weiter wollte; bis zur Neuhüttenalm wären Schneeschuhe dann allerdings schon sinnvoll gewesen. Und hinter der Neuhüttenalm gab es zwar eine Spur in Richtung Fockenstein, aber beim ungefähr dritten Schritt hinter der Alm bin ich bis zum Knie eingesunken. Da habe ich die Gipfelbesteigung dann mal lieber sein lassen und mich an der Neuhüttenalm eine Weile in die Sonne gesetzt. War vielleicht auch besser so, denn auf meinem Rückweg zogen dann immer mehr Wolken auf – so richtig schön wäre es oben eh nicht mehr gewesen. (Redet man sich hinterher dann ein…)

Ach, übrigens hatte ich auch meine Kamera vergessen, darum gibt es nur diesen schwachen Handy-Schnappschuss als Illustration:
Neuhütteneck