Hippoldspitze – Zwischen Alpenrosen und… Lasern?!

3. August 2014

Als ich neulich über die besten Alpenrosen-Touren geschrieben habe, war ich noch nicht auf der Hippoldspitze, sonst wäre sie definitiv dabei gewesen. Aber sie fügt sich auch perfekt in das Bild, das ich schon vorher hatte: Die beste Gebirgsgruppe für Alpenrosen sind einfach die Tuxer Alpen.

AhornspitzeEs führen mehrere Wege zur Hippoldspitze: Von Innerst am Weerberg, vom Geislerhof im Tuxertal oder vom Lager Walchen. Mein Aufstieg – der aus dem Tuxertal – scheint ein eher weniger beliebter zu sein. Denn obwohl am Gipfel einige Menschen waren, bin ich unterwegs kaum jemandem begegnet. Dabei ist die Strecke sehr schön – und vor allem absolut abwechslungsreich. Nach einem Fahrweg zum Eingehen zu Beginn bis zur Nasse-Tux-Alm geht es hinauf zum Hochleger und dann über die Almwiesen zu einer Kante… hinter der sich ein ganzes weiteres Tal auftut! Und die erwähnten Alpenrosen, die hier jetzt den ganzen Hang bedecken. Hinter der Vallruckalm geht es dann deutlich mehr ins Gelände bis zum Gipfel.

GipfelblickWobei: Das Gipfelkreuz steht auf einer weiten, grünen Kuppe ungefähr 20 Höhenmeter unterhalb es eigentlichen Gipfels. Der ist zwar etwas felsiger, aber trotzdem locker zu erreichen. Warum die meisten Leute schon am Gipfelkreuz Schluss gemacht haben, habe ich folglich nicht so ganz verstanden – zumal der eigentliche Gipfel für sie so einen nicht unerheblichen Teil des wirklich großartigen Panoramas verdeckt hat.

Die Hippoldspitze liegt übrigens im Truppenübungsplatz; man sollte also auf die Schießzeiten achten. Ansonsten läuft man laut der örtlichen Beschilderung offenbar unter anderem Gefahr, von Lasern verdampft zu werden…

Auf dem Rückweg bin ich dann ab der Vallruckalm über den Almfahrweg gegangen. Die Strecke ist ein bisschen kürzer als der Anstiegsweg, aber… ja, ist halt ein Fahrweg. Fast die ganze Zeit. Allerdings ist das Gelände recht abwechslungsreich, so dass man zumindest immer das Gefühl hat, guten Fortschritt zu machen.

 


 

 

Strecke: Vom Parkplatz geht es über die Straße weiter zum Geislerhof und, nur noch leicht ansteigend, weiter bis zur Nasse-Tux-Alm. Hinter der Alm führt ein Steig schnell durch die Wiesen hinauf zum Hochleger. Dort zweigt ein Pfad nach rechts ab und zieht unter wenig Höhengewinn am Hang entlang. Am Nederjoch macht der Weg eine scharfe Kurve und führt nun durch riesige Alpenrosenfelder in leichtem Auf und Ab zur Vallruckalm.

Hinter der Vallruckalm führt ein Pfad zunächst recht flach, dann etwas steiler, hinauf. Nach der Abzweigung zum Eiskarsee überquert man kurz eine Hochfläche; dann geht es durch die Südflanke der Hippoldspitze hinauf zum Hippoldjoch (und auf den Truppenübungsplatz). Über den Südgrat geht es nun zum Gipfelkreuz. Der eigentliche Gipfel ist von dort in drei Minuten weglos erreichbar.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg; ab der Vallruckalm kann man auch dem Fahrweg folgen (eine beschilderte Abkürzung nahe der Hobalm).

 

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Largoz – Noch ein Berg im Geheimtipptal

8. Juli 2014

Wattenspitze / Tuxer AlpenEs ist mir immer noch ein Rätsel, warum das Voldertal so ein Geheimtipp ist. Wobei „Geheimtipp“ es nicht so ganz trifft – Einheimische finden schon genug den Weg hier hinauf. Aber kaum jemand reist an, um hier in die Berge zu gehen. Am Parkplatz hinter der Krepperhütte war mein Auto jedenfalls das einzige mit einem deutschen Nummernschild; außerdem stand da noch eins aus Bludenz. Die restlichen acht oder neun Autos kamen alle aus Innsbruck oder Innsbruck-Land. Okay, für Münchner ist die Anfahrt etwas länger – aber nicht mal Kufsteiner oder Rosenheimer?! Naja, ich will mich nicht beklagen, dann ist mehr Platz für mich (sozusagen).

Nun muss ich zugeben, dass es der Largoz mit dem Rosenjoch auf der anderen Talseite nicht aufnehmen kann. Der Weg ist dort viel interessanter, der Gipfelblick spektakulärer. Aber seinem direkten Nachbarn, dem Hannerburger, kann er schon das Wasser reichen – zumal er etwas leichter zu erreichen ist. Erst geht es angenehm durch kühlen Wald, dann über Almwiesen zum freundlichen grünen Doppelgipfel hinauf.

Im Abstieg bin ich den unbeschilderten (aber teilweise markierten) Weg über das „Pfadfinderkreuz“ gegangen, das dem Hauptgipfel am Grat vorgelagert ist. Dort wiederum gab es zu allem Überfluss auch noch jede Menge Alpenrosen, die aber leider noch nicht blühten.

 


 

 

Strecke: Vom Parkplatz an der Krepperhütte beginnt ein Steig unbeschildert zwischen den beiden Fahrwegen; alternativ kann man zunächst einige Meter auf dem nördlichen Fahrweg (talauswärts) gehen, dann rechts auf einem deutlich erkennbaren Pfad quasi „zurück“ gehen – auch er führt auf den Steig, der sich nun durch den Wald hinaufzieht. Man quert dabei mehrmals den Fahrweg, kann aber immer auf den Steig zurückkehren.

An der Largozalm geht es zunächst weglos, aber markiert, in Richtung der stärksten Steigung weiter. Bald trifft man wieder auf einen ordentlicheren Steig, der bis zum Gipfel führt.

Den Abstieg kann man variieren, in dem man über den Nordgrat zum weithin sichtbaren „Pfadfinderkreuz“ absteigt. Hier macht man eine scharfe Linkskurve und steigt weiter hinab bis zum Waldrand. Hier wendet sich der Weg nach links und führt nun sanfter fallend zurück zur Largozalm.


Hanneburger – Die Nebel-Saga geht weiter

25. August 2013

Nebel am Gipfel

Ernsthaft, mit dem Nebel ist es jetzt mal gut dieses Jahr. Am Hanneburger war es schon wieder so weit.

(Auf meinen Wanderkarten steht „Haneburger“, aber die Beschilderung vor Ort lautete durchgehend „Hanneburger“.)

Morgens im Voldertal sah es noch ganz gut aus. Zwar zogen Wolken um den Hanneburger und seine Nachbarn herum, aber den Gipfel konnte man noch gut sehen – im Gegensatz zum Glungezer gegenüber, den von vornherein im Nebel steckte.

Ich war also aus Erfahrung ein bisschen skeptisch, aber da ich keinen Plan B hatte (und ja doch schon ein ganzes Stück gefahren war), habe ich trotzdem den Aufstieg in Angriff genommen. Und der Aufstieg ist wirklich schön: erst durch den Wald, dann an den Almen vorbei in eine riesige Alm-/Wiesenfläche und zuletzt ein bisschen zwischen Felsen hindurch.

Aber spätestens an der Markissalm war klar, dass ich wieder im Nebel stecken würde. Und so kam es dann auch. Während meiner eher kurzen Gipfelrast lockerte es wenigstens in Richtung Süden etwas auf, aber nach Norden hatte ich unveränderlich eine Panoramasicht von ziemlich genau zehn Metern.

Na gut, dann muss ich nächstes Mal wohl nochmal hin – oder zumindest auf einen der Nachbarn des Hanneburger…

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Hüttenkogel (Hochzillertal) – Das Wochenende des selektiven Nebels, Teil 2

6. August 2013

Von der Wetterkreuzspitze zum Hüttenkogel

So, ich bin euch ja noch Teil 2 der Wochenend-Nebel-Story schuldig. Nachdem ich also am Samstag im Nebel den Großen Galtenberg bestiegen hatte, habe ich mich am Sonntag aufgemacht, um ein bisschen in den Tuxer Alpen herumzulaufen – und, ihr seht es schon am Foto, auch das war nicht ganz wolkenlos.

Diese konkrete Tour wollte ich schon lange mal machen, aber eins hat mich immer davon abgehalten: Dass weite Teile davon durchs Skigebiet Hochzillertal führen. Das ist dann ja im Sommer oftmals nicht ganz so hübsch. Aber nach dem Galtenberg schien mir so eine mittel-aufwändige Tour ganz sinnvoll, und ich dachte mir: Was soll’s, dann ist es wenigstens endlich mal abgehakt.

Am Ausgangspunkt – der Kaltenbacher Skihütte oben an der Zillertaler Höhenstraße – sah ich dann schon, dass mein erstes Ziel, die Wetterkreuzspitze (nicht verwechseln mit dem Wetterkreuz nebenan!), im Nebel steckte. Aber auch hier habe ich mich nicht abschrecken lassen und bin losgezogen, und auch hier hatte sich der Nebel zum Glück etwas verzogen, bis ich am Gipfel war. Das mit der Fernsicht war allerdings nur so mittelprächtig. Nun ja. Also ging es weiter zum Hüttenkogel – was übrigens viel, viel weniger spektakulär ist, als es zunächst aussieht. Dort angekommen, konnte ich schon ein bisschen weiter gucken. Und ja, die Skilifte sind immer in Sicht – aber man kann das einigermaßen ignorieren, und die Wege sind bis hierhin eigentlich auch ganz nett.

Und selbst am Rückweg muss man es den Wegeplanern und -instandhaltern lassen: Zuerst geht es zwar über einen Baustellenfahrweg bis zum Gedrechter, aber dann wird man im Abstieg tatsächlich nochmal in eine kleine abgeschiedene Geländekammer geführt. Damit hätte ich nicht gerechnet. Alles in Allem: positiv überrascht.

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Viggarspitze – Schnee am Glungezer

28. September 2012

Schnee im Viggartal

Ich weiß nicht, warum, aber ich mache im Glungezergebiet irgendwie immer denselben Fehler: Ich unterschätze, wie kalt es ist. Letztes Jahr führte das dazu, dass es mir am Körper so kalt war, dass ich gar nicht erst mit dem Sessellift bis oben hinauf gefahren bin. Diesmal bedeutete es, dass ich doch mehr im Schnee herumgestiefelt bin, als ich mir das vorgestellt hatte.

Denn ja, es lag Schnee. Nicht auf meinem einzigen Gipfel(chen) des Tages, der Viggarspitze mit ihren gut 2300m, wohl aber auf dem Weiterweg zur Glungezerhütte hinauf. Da oben lag dann immerhin genug Schnee, um mich davon abzuhalten, noch den Glungezer- oder Sonnenspitzgipfel zu besuchen. (Okay, ich war außerdem spät dran für die letzte Talfahrt.)

Aber hey, bei schönsten Bedingungen wäre diese Tour fast schon etwas langweilig gewesen. So war sie wenigstens… erlebnisreich.


Rosenjoch – Die Rückkehr des Staunens

22. August 2012

Navistal

Wenn ihr meinem kleinen Blog schon länger folgen solltet, dann wisst ihr ja, dass ich viel in die Berge gehe. Sehr viel sogar. Und ich muss zugeben, dass das vielleicht manchmal auch unangenehme Spuren bei mir hinterlässt, und damit meine ich nicht nur Muskelkater. Manchmal habe ich das Gefühl, die Großartigkeit der Alpen inzwischen nur noch hinzunehmen – dass ich sie objektiv erkennen, aber emotional immer seltener zu schätzen weiß. Die Berge sind halt da. Sehen hübsch aus. Wie immer halt.

Manchmal ist es für mich schon fast nur noch Sport und nicht mehr das große Naturerlebnis, wenn ich in die Berge gehe.

Umso schöner (und irgendwie auch beruhigender) war es für mich, dann doch mal wieder eine Tour zu gehen, die mich so richtig zum Bestaunen und Bewundern und einfach nur Toll-Finden gebracht hat. Ein Tag, wo ich am Gipfel stand und eigentlich partout nicht mehr weg wollte, und wo ich später vom Tal aus zurückgeschaut habe und mir fast ein kleiner Stich durch den Leib ging, dass ich nicht mehr da oben war.

Das war am Rosenjoch in den Tuxer Alpen. Das Rosenjoch ist ein bisschen ein Geheimtipp, weswegen ich erst gezögert habe, es hier im Blog in solch höchsten Tönen zu loben. Aber erstens findet man die Tour mit ein bisschen Stöbern durchaus auch jetzt schon im Internet, zweitens wird es der Berg schon überstehen, wenn die, ähm, Dutzenden Leser dieses Eintrags auf ihn losstürmen, und drittens: Wozu habe ich dieses Blog, wenn nicht, um meine Begeisterung zu teilen?

(Und vielleicht ist meine Begeisterung für diesen Gipfel auch total subjektiv, also schlagt mich nicht, wenn ihr tatsächlich hinfahren solltet und den dann doof findet.)

Der Trick beim Rosenjoch ist also, dass man für 4 Euro über die Schotterstraße von Volderberg ins Voldertal fahren kann, was aber außer Einheimischen offenbar kaum jemand macht. Vom Parkplatz Nösslach aus kommt man über die hübsche Gwannschafalm (wirkt verlassen, aber mit jeder Menge Schafe!) und danach ein paar Felsbrocken zum Gipfel hinauf. Da hat man dann ein Fast-Rundum-Panorama aufs Karwendel, die Stubaier Alpen, die Zillertaler Alpen…

Und dann kann man noch zwei kleinere Gipfel mitnehmen und zum Navisjöchl absteigen. Dabei öffnet sich das hintere Navistal unter einem. Dessen sattes Grün unterm Fels und Eis der Tuxer Gletscher – noch mehr schöne Aussicht (siehe Foto)!

Ein paar Fernwanderer hat es hier – der Weg von der Lizumer zur Glungezer-Hütte verläuft hier entlang – und, wie gesagt, ein paar Einheimische, aber ansonsten ist es erstaunlich und völlig unverhältnismäßig ruhig. Bisher…

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Gilfert – Lange nicht gesehen

11. August 2012

Inntal-Panorama

Manchmal glaube ich, ich plane zuviel. Ich ziehe den Wetterbericht zu Rate, bedenke meine eigene Kondition (und wenn ich mit anderen unterwegs bin, wird’s noch komplizierter), manchmal sogar die Stauprognose… und dann komme ich oft zu so einer Art Kompromissziel. So war es auch am letzten Wochenende, wo nach längerem Ausschlussprinzip „nur“ der Gilfert als Ziel feststand. Andererseits: Da war ich auch schon seit neun Jahren nicht mehr (ich werde alt!), insofern war er vielleicht auch einfach mal wieder dran.

Der Weg war im Großen und Ganzen so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Ich bin von Hochfügen aus losgegangen und übers Sonntagsköpfl zum Gipfel rauf. Yep, der Blick ins Inntal und in die Tuxer Alpen ist immer noch hübsch. Und der Wetterbericht hatte Recht, es klarte tatsächlich auf.

Den Weiterweg durch die Spitzlahn zum Lamark-Hochleger hatte ich als eher weglos in Erinnerung. Aber obwohl die Markierungen jetzt nicht gerade frisch aussahen, habe ich diesmal dem Weg mit wenig Problemen bei der Orientierung bis ganz kurz vor die Alm (und damit den Fahrweg) folgen können. Die letzten Meter waren dann allerdings tatsächlich wild, und ich frage mich ein bisschen, wie man den Weg finden soll, wenn man in der anderen Richtung ginge. Egal, nicht mein Problem.

Ja, und am Schluss muss man halt den langen Fahrweg durchs Skigebiet laufen. Wusste ich ja vorher, also darf ich mich nicht beklagen. Aber ein bisschen fragt man sich ja doch, ob den Fügenbergern ein Zacken aus der Krone brechen würde, wenn sie zumindest für die riesige obere Schleife einen kleinen Steig am Rand der ohnehin existierenden Skipiste als Abkürzung anlegen würden…

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Kuhmesser – Aller guten Hütten sind drei

29. September 2011

Gilfert

Nach dem einigermaßen erfolgreichen Test meiner Gesundheit und Fitness am Samstag habe ich mich dann am Sonntag – vielleicht ein bisschen unvernünftig/voreilig, aber das Wetter war halt so gut! – an eine etwas längere Tour gewagt: von Grafenast am Pillberg oberhalb von Schwaz zum Loassattel und über den Kuhmesser zur Kellerjochhütte.

Leider habe ich, wie so oft, einen Teil des Weges mal wieder nicht gefunden (vom Naunzalm-Niederleger zum Loas), so dass ich am Ende etwas oberhalb des Sattels herauskam und wieder nicht zum Sattel und dem dortigen Gasthof selbst (das ist jetzt das dritte Mal, glaube ich, auf verschiedenen Wegen). Der Anstieg zum Kuhmesser war dann ordentlich anstrengend, aber sehr schön. Nur kalt war’s da oben irgendwie.

Also bin ich schnell weiter zur Kellerjochhütte in Hoffnung auf ein bisschen heiße Suppe. Aber leider war an dem Tag in der kleinen Kapelle oben am Kellerjoch eine Bergmesse, und die war gerade aus, und die Teilnehmer strömten nun alle zur Hütte. Ich hab geschätzt, dass ich schneller zur Bergstation der Kellerjochbahn (und dem Berggasthof da) komme als an eine Suppe auf der Hütte, und so bin ich also schnell dahin abgestiegen.

Und tatsächlich gab’s noch eine durchaus ordentliche Speckknödelsuppe für mich. Lecker. Und verdient.


Glungezer & Kreuzspitze – Die Strafe auf dem Fuße

8. September 2011

Aus dem Voldertal ins Karwendel

Und dann war da noch: die Wanderung, die nicht enden wollte.

Gut – ich muss zugeben, ich war selbst schuld. Ich bin zu spät aufgestanden, dadurch in stockenden Verkehr geraten, dadurch zu spät am Ausgangspunkt angekommen. Und außerdem hätte ich den Zeitangaben auf den Wegweisern einfach Glauben schenken können, und dann wäre es schnell klar gewesen, dass meine Zeitplanung ziemlich utopisch war. Aber: Wer nicht hören will, muss fühlen.

Die eigentliche Wanderung ist dabei sogar sehr schön: Mit dem Sessellift von Tulfes bis Tulfein hinauf, dann über den Fritz-Anker-Steig zum Glungezer und immer weiter am Grat entlang bis (mindestens) zur Kreuzspitze. Der Grat macht zwar Spaß, kostet aber leider auch eine Menge Zeit, weil es ständig auf und ab geht, aber vor allem: weil man eigentlich die ganze Zeit über blockige Felsen krabbelt – jeder Schritt ist einigermaßen aufwändig. Das wirklich Blöde ist, dass man dann an der Kreuzspitze steht (oder am Rosenjoch, das ich mir dann aber doch gespart habe, obwohl es wohl auch nur zwanzig Minuten länger gedauert hätte) – und irgendwohin zurück muss.

Die Möglichkeiten: direkt zurück (uff, über die Felsen?); Abstieg in Richtung Voldertal und zurück hinauf zur Bergstation (der ursprüngliche Plan, aber völlig utopisch); Abstieg bis ins Voldertal und zurück zur Mittelstation (eventuell ein klitzekleines bisschen machbar); und Abstieg komplett zurück nach Tulfes (über 2000 Höhenmeter).

Es wurde dann Letzteres, und daher weiß ich jetzt beispielsweise auch, wie sich Dehydrierung bei mir anfühlt (alle vier Extremitäten fangen an zu kribbeln). Neun Stunden waren einfach zu viel. Neun Stunden – und der blöde Stolz/Ungeduld, der mich die Voldertalhütte hat links liegen lassen, obwohl ich da schon arg Durst hatte.

Wie gesagt, selbst schuld. Und hey… ich hab’s ja überlebt.


Torseen & Ramsjoch – Der erste Schnee

29. August 2011

Torsee

Das Tuxertal positioniert sich in seiner Werbung als „das grüne Gletschertal“, und so sah es am Wochenende auch aus. Okay, mit dem Gletscher ist es – wie überall – nicht mehr so ganz weit her; aber durch den Schneefall vom Samstag waren die Höhen weiß, und die Wiesen in den Tälern wirkten umso grüner. Eine Alpenidylle.

Fürs Wandern war der Schnee natürlich nicht ideal, aber wir haben es trotzdem immerhin bis auf 2500m hinauf geschafft, ganz ohne nasse Füße oder Schneeblindheit. Ich wollte nämlich schon lange mal zum Torsee, aber die Gelegenheit dazu ist nicht oft gegeben, denn zu Zeit-Haben und Wetter kommt ein weiterer Faktor hinzu: Die Torseen liegen innerhalb eines Truppenübungsplatzes, und an den meisten Tagen ist dort militärisches Sperrgebiet.

Am letzten Sonntag aber nicht, also ging es – Schnee hin, Schnee her – über die Nasse-Tux-Alm zu den Torseen (leider selbst etwas verschneit) und weiter hinaus zum Ramsjoch und zur Grüblspitze. Zum Glück hat uns auf dem Rückweg die Eggalmbahn einen Teil des 1300-Meter-Wiederabstiegs erspart.

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.