Ich hatte ein bisschen Probleme, eine Tour für den Saisonabschluss zu finden – mit dem Anspruch, den ich an die Schönheit der Tour legte, mit pragmatischen Dingen wie Wetter und Fahrtzeit, und zum Schluss auch noch mit dem Verkehr.
Am Ende kam das Ebner Joch dabei heraus. Dort war ich seit 2002 nicht mehr gewesen, und auch da nur von der Seilbahn aus statt von Eben. Überhaupt schien mir dies die ideale Zeit zu sein, absolute Nebensaison, Seilbahn außer Betrieb, Astenaualm geschlossen – es würde wenig los sein. (Es war ein bisschen was los, aber vermutlich ein Zehntel dessen, was hier im Hochsommer herumläuft.)
Und es war toll. Und total passend als Abschluss dieser Herbstsaison, wo es praktisch jedes Wochenende ordentliches bis sonniges Wetter gab, wenn man den Föhn aushielt. Denn genau so war es wieder – zum Glück kannte ich das ja inzwischen und hatte jede Menge Schichten und Jacken für die Gipfelrast dabei. Die meisten Leute sind schnell wieder aus dem Gipfelwind geflüchtet, und so saßen wir die meiste Zeit nur zu zweit oder zu dritt dort oben. Die Föhnmauer hing übrigens an den Zillertalern und sah ziemlich beeindruckend aus!
Im Abstieg habe ich dann den Umweg über die Kanzelkehre gemacht, der erstaunlich angenehm ist (nein, man muss nicht an der Straße entlanggehen) und weniger umständlich, als ich gedacht hätte. Blöd nur, dass ich kurz vor der Kanzelkehre dadurch mal wieder in Baumfällgebiet geraten bin; wieder mal war der Weg aus meiner Richtung gar nicht gesperrt, aus der anderen Richtung aber sogar mit „Lebensgefahr“-Warnung. Gut, dass hier samstags nicht gearbeitet wurde, und die einzige Konsequenz für mich das etwas mühsame Durchqueren von Astabfällen war…
Und mit dieser, der 54. Tour des Jahres, erkläre ich den Sommer bzw. Herbst 2014 für mich für beendet. Wir hören dann wieder voneinander, wenn/falls endlich genug Schnee fürs Schneeschuhgehen gefallen ist…
Strecke: Vom Parkplatz am Altenheim aus überquert man die Achenpass-Straße und geht zunächst kurz links auf einem Fahrweg bergan. Bald schon zweigt aber rechts ein Steig ab, dem man nun lange bergan durch den Wald folgt. Einen Abzweig zur Kanzelkehre lässt man links liegen und gelangt so schließlich zur Astenau-Alm.
Hinter der Alm beginnt ein guter Steig, der sich die meiste Zeit durch Latschenkiefern hindurch den Südhang hinaufzieht. Nach etwa zwei Dritteln hat man die Möglichkeit, eine (anstregende und steile) Abkürzung zu nehmen, was aber nicht nötig ist. Beide Wege vereinen sich bald wieder und führen gemeinsam zum Gipfel. Auf dem einfacheren Weg hat man zudem Gelegenheit zu einem Abstecher zum Kirchspitzkreuz, das etwas unmotiviert auf einem vorgelagerten Hügelchen steht.
Im Abstieg bietet es sich an, unterhalb der Astenaualm links zur Kanzelkehre abzuzweigen. Der Steig endet am Sendemast oberhalb der Straße; über den Zufahrtsweg geht es bis wenige Meter vor der Bundesstraße. Über den „Notburgasteig“, der immer einige Meter oberhalb der Straße verläuft, kommt man erstaunlich schnell und angenehm zurück nach Eben.