Rampoldplatte: Auf ein (schneefreies) Neues!

1. Mai 2015

Und dann ging sie schon wieder los, die neue Saison. Und entgegen meiner Prophezeiung bin ich als erstes nicht mal einen zuverlässigen Südhang hinaufgegangen, sondern von Brannenburg zur Rampoldplatte. Das ist zwar die allermeiste Zeit ein Osthang, sah aber von unten gut aus, so dass ich es wagen konnte. Die gute Sache dabei: Ich war zwar schon mal auf der Rampoldplatte, aber bis auf ein paar Meter würde ich auf meiner geplanten Route trotzdem fast nur für mich neue Wege gehen.

First Mountains

Und es war so gut wie schneefrei. Vom Sagbruck-Parkplatz aus bin ich zunächst bis zum Breitenberghaus gegangen und dann über die Lechneralm zum Gipfel. Bis auf ein paar Flecken im Wald hinterm Breitenberg und einem zwei Schritten auf dem Grat zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand lag tatsächlich gar kein Schnee mehr auf diesem Weg! Und ich fand den Weg auch ganz angenehm, zumindest für eine erste Tour in der neuen Saison. Denn Fahrweg und Pfade wechselten sich zumindest ab, so dass es nicht allzu langweilig wurde.

Der Abstieg in Richtung Schuhbräualm hatte dann noch etwas mehr Schnee (und ein bisschen Matsch), aber auch das war kein großes Problem. Der lange Fahrweg zurück ins Tal… naja, okay, muss halt. Wenigstens gab’s am Ende noch ein bisschen Waldpfad.

Und dann ist noch ein Paragleiter neben mir abgestürzt, als ich schon am Parkplatz stand. Er hatte wohl beim Landeanflug irgendwie zweimal die Bäume gestreift. Aber zum Glück hatte er sich trotz des Sturzes aus 5-6 m Höhe offenbar nichts Größeres getan – zumindest bestand er darauf, dass er keinen Arzt brauchte. Trotzdem, schon wieder ein Unfall in meiner Nähe in den Bergen. Jetzt frage ich mich ein bisschen: Ziehe ich das an? Oder ist das statistisch einfach unumgänglich, wenn man so oft in den Bergen unterwegs ist…?

Werbung

Bergwinter: Brünnsteinhaus – Mehr Rodelbahn-Winterwald-Wandern

22. März 2015

… denn irgendwie bekam ich in diesem Winter einfach nicht genug von den „einfachen“ Winterwanderwegen – die irgendwie immer mit mehr oder weniger offiziellen Rodelbahnen identisch zu sein scheinen.

Am Brünnsteinhaus war ich ja schon mal im Sommer (auf dem Weh zum Brünnstein, versteht sich) bei sehr mäßigem Wetter. Damals fand ich den Matsch auf dem Weg von Buchau ziemlich nervig, und meiner Erinnerung nach war das auch kein Weg, den ich im Winter mit Schneeschuhen ausprobieren wollte. Also ging es nur über den Winternormalweg von Mühlau über Rechenau hinauf. Der ist im mittleren Teil für einen Fahrweg ordentlich steil – ich weiß nicht, ob ich hier rodeln wollen würde. Aber ich stehe ja mit Rodeln sowieso auf Kriegsfuß…

Wenn ich mich richtig erinnere, steht auf dem Wegweiser am Wanderparkplatz 2:45 Stunden für die zirka 730 Höhenmeter bis zum Brünnsteinhaus – das hat mich erst mal etwas erschrocken. Aber das war natürlich nur die übliche Abschreckungs-Zeitangabe – nach 1:45 h war ich oben.

Brentenjoch-Kaiser-Panorama

Am Brünnsteinhaus war dann aber auch tatsächlich mal wieder Schluss – weder der Abstieg in Richtung Buchau war gespurt (hatte ich’s doch gewusst!) noch der Weiterweg in Richtung Himmelmoosalm und Gipfel. Aber das war schon okay, bei strahlendem Sonnenschein ein bisschen auf der Terrasse des Brünnsteinhauses rasten, das war auch okay. Nur, dass keine Speckknödel auf der Speisekarte standen, war etwas enttäuschend.


Bergwinter: Aueralm und Neuhütten – Das musste dann schon reichen…

17. März 2015

Wie sich herausstellte, war der Winter noch lange nicht vorbei.

Als ich mich das nächste Mal nicht zurückhalten konnte und dringend ins Freie musste, war es allerdings schon recht spät am Tag und das Wetter nicht ganz eindeutig. Da wollte ich natürlich nicht mehr allzu weit fahren, und so entschied ich mich für die kleine Wanderung von Bad Wiessee zur Aueralm – mit Perspektive Fockenstein. Allerdings war mir diese Perspektive nicht so wichtig, dass ich bereit gewesen wäre, meine Schneeschuhe mitzuschleppen. Denn mindestens bis zur Aueralm sind die natürlich völlig unnütz.

Wobei: Ab der Winterstube im Zeiselbachtal war der Fahrweg nicht mehr völlig plattgefahren – es wäre zumindest möglich gewesen, die Schneeschuhe einzusetzen. Nun ja, an der Aueralm war ich natürlich so schnell, dass ich auf jeden Fall noch weiter wollte; bis zur Neuhüttenalm wären Schneeschuhe dann allerdings schon sinnvoll gewesen. Und hinter der Neuhüttenalm gab es zwar eine Spur in Richtung Fockenstein, aber beim ungefähr dritten Schritt hinter der Alm bin ich bis zum Knie eingesunken. Da habe ich die Gipfelbesteigung dann mal lieber sein lassen und mich an der Neuhüttenalm eine Weile in die Sonne gesetzt. War vielleicht auch besser so, denn auf meinem Rückweg zogen dann immer mehr Wolken auf – so richtig schön wäre es oben eh nicht mehr gewesen. (Redet man sich hinterher dann ein…)

Ach, übrigens hatte ich auch meine Kamera vergessen, darum gibt es nur diesen schwachen Handy-Schnappschuss als Illustration:
Neuhütteneck


Bergwinter: Duell der Winterwanderwege

24. Februar 2015

Nach dem Kampf am Kranzingerberg am Vortag entschied ich mich, für den Rest meiner freien Woche die Schneeschuhe doch lieber im Kofferraum zu lassen und lieber auf ein paar klassischere Winterwanderwege auszuweichen.

Valepp-PanoramaAlso ging es zunächst zum Rotwandhaus am Spitzingsee. Im Winter war ich dort noch nie oben, aber das Erlebnis ist nun nicht unbedingt völlig anders als im Sommer. Trotzdem: bei strahlendem Sonnenschein war es eine schöne Tour über den langen Fahrweg hinauf. Die Gipfelbesteigung habe ich mir allerdings gespart. Es gingen zwar eine Handvoll Leute auch ohne Schneeschuhe oder Ski hinauf, aber die wirkten nicht glücklich dabei.

Stattdessen dachte ich mir: Probieren wir das mit dem Rodeln doch mal aus – am Rotwandhaus werden für € 5 Rodel verliehen. Ich glaube, ich war seit zehn Jahren nicht mehr gerodelt, und dementsprechend blöde habe ich mich zunächst auch mal angestellt. Der Fahrweg ist auch nur so mittelgut geeignet – viele Kurven und vor allem im unteren Bereich auch noch viele Flachstellen (bergauf merkt man das gar nicht so…), bei denen man den Rodel ziehen muss. Aber zumindest war ich doch deutlich schneller wieder im Tal.

Am PlattenberggrabenAm nächsten Tag habe ich dasselbe mehr oder weniger wiederholt (nur ohne Rodeln), und zwar am Pürschling. Hier kannte ich zwar das Ziel, das August-Schuster-Haus, schon, nicht aber den Weg von Unterammergau. Der ist aber zumindest im Winter ganz hübsch – im Sommer würde mich der lange Fahrweg hier vermutlich ein bisschen nerven – und durchaus landschaftlich abwechslungsreich. Hier hätte man seinen Rodel selbst mitbringen müssen, aber ich habe ihn nach den Erfahrungen vom Vortag nicht vermisst.

So, und wer gewinnt nun das Duell der unglaublich ähnlichen Winterwanderungen über Fahrwege zu Alpenvereinshütten? Vielleicht lang es nur am Neuigkeitswert, aber: Den Weg zum Pürschling habe ich schon mehr genossen. Für Winter-Neulinge kann man aber ohne Probleme beide empfehlen. Und bei dem Wetter erst recht…


Rauhkopf und Taubenstein – Besser nach fünf

31. Oktober 2014

Um 17 Uhr ist letzte Talfahrt der Taubenstein-Seilbahn am Spitzingsee. Danach wird es ruhig am Taubenstein. Und um halb sieben geht die Sonne unter (jedenfall Mitte Oktober). Also ein perfektes Ziel für eine Sonnenuntergangstour – vor allem, wenn man den Berg sowieso eigentlich gar nett, aber halt überbevölkert findet.

Taubenstein Sunset IV

Ich glaube, dies war für mich die erste Sonnenuntergangs-Tour, bei der ich jede Menge Zeit hatte. Also habe ich vom Spitzingsattel aus erst noch einen kleinen Abstecher zum Rauhkopf gemacht, um mir die Zeit bis zum Sonnenuntergang zu vertreiben. Dann bin zum Taubenstein rübergeschlendert und habe mich an den Gipfel gehockt. Ich muss sagen, hier hat es mehr „Panorama in orangem Licht“ als am Stümpfling gegenüber, was sehr hübsch ist, aber eben auch etwas, hm, filigraner. Am Stümpfling dagegen dominiert der Risserkogel, so dass der Sonnenuntergang wuchtiger wirkt. Beides hat was.

Zudem hatte ich Glück, dass eine kleine Schleierwolke knapp über den Gipfeln hing, so dass ich quasi zwei Sonnenuntergänge hatte. Erst verschwand die Sonne (teilweise) hinter der Wolke, dann kam sie wieder hervor und versank endgültig hinter den Bergen.

Über die Maxlrainer-Almen ging es dann in der Dämmerung hinab, und auf dem in der Dunkelheit sehr praktischen Fahrweg bin ich dann zum Spitzingsee zurückgewandert.


Bodenschneid – Mariä Halbtagestour

24. August 2014

Was macht der Münchner Bergwanderer, wenn am Feiertag für den Vormittag leidlich gutes, aber für den Nachmittag schlechtes Bergwetter angekündigt wird? Richtig, er steht früh auf und macht eine Halbtagestour.

Bodenalm-Panorama

Im konkreten Fall habe ich zwei Wege von und zur Bodenschneid „erkundet“, die ich noch nicht kannte: Über den Weg 626, der auf halben Weg zwischen Enterrottach und Sutten-Sessellift beginnt, hinauf und über den Weg an der Krettenburg vorbei hinunter zur Firstalm.

Den Aufstiegsweg fand ich schöner als den anderen Weg über die Bodenalm – viel weniger steinig. Den Abstiegsweg fand ich… interessant. Das ist einer von den Wegen, die ich lieber bergauf gehen würde; lieber bei trockenem Boden; und lieber, wenn er nicht von Kühen zugesch—– worden ist. Aber davon abgesehen, war auch dieser Weg eine nette Abwechslung zum direkten Abstieg am Grat entlang zum Suttenstein. Die Variante, die ich gegangen bin („rechts“), verliert sich allerdings kurz vor den Firstalmen auf der Wiese – in der Gegenrichtung dürfte sie schwer zu finden sein.

Ich hatte fest vor, mit dem Sessellift ins Tal zu fahren, und das war auch ein guter Plan. Denn obwohl am Bodenschneid-Gipfel noch ein bisschen die Sonne schien, fing es an zu regnen, kaum, dass ich am Stümpfling angekommen war. Und dieser Regen war bitter kalt! Gut, dass die Suttenbahn inzwischen eine Wetterschutzhaube hat für Weicheier wie mich…

 


 

 

Strecke: Vom Sutten-Parkplatz den breiten Spazierweg parallel zur Straße talauswärts, wobei man die ersten beiden Aufstiege zur Bodenschneid ignoriert. Nach einiger Zeit sieht man rechts einen Karrenweg abzweigen, der auf eine rote Markierung zuhält. Eine Minute später zweigt der offizielle Weg ab – ein Steig, der sich durch den Wald hinaufzieht bis zur Bodenalm. Man quert die Almwiese und steigt hinter den Gebäuden am Waldrand hinauf bis zum Gipfel.

Vom Gipfel geht es zunächst über den Grat nach Süden, dann aber bald links auf einen Steig (bei Nässe rutschig), der über unerwartete steile Weideflächen führt, dann in ein Wäldchen. Am Abzweig rechts in Richtung Untere Firstalm. Der Weg spuckt einen auf den Kuhwiesen zwischen den beiden Almen aus, von wo man sich kurz seinen eigenen Weg zur Unteren Firstalm suchen muss.

Von hier über den breiten Steig zum Suttenstein und zum Stümpfling, von hier ab besten mit dem Sessellift zurück ins Tal.

 


Ascherjoch (Semmelkopf) – Ein schneller Snack-Berg

5. August 2014

Kommt es mir nur so vor, oder ist dieser Sommer voll von (Wochenend-)Tagen, in denen es laut Wetterbericht „im Laufe des Nachmittags“ regnen oder gewittern soll? Das wirkt sich natürlich auf die Tourenplanung aus – kurze Strecken und kurze Anfahrtswege (und frühes Aufstehen, seufz) sind so zu bevorzugen.

ThierseetalSo traf es erneut das Ascherjoch, auch bekannt als Semmelkopf, am Ursprungpass, das ich sowohl im Sommer als auch im Winter schon einmal besucht hatte. Diesmal wollte ich – mehr oder weniger – den Weg aus dem vorletzten Winter wiederholen, quasi um mal zu vergleichen. Das Ascherjoch ist an sich jetzt nichts so besonderes – ein mäßig hoher, breiter Bergrücken mit frustrierend undefiniertem Gipfelpunkt. Die Aussicht kann allerdings toll sein, und im Winter hatte ich echt Glück mit dem Wetter – da war es quasi magisch.

Ganz so toll war es diesmal nicht unbedingt – die Fernsicht scheiterte am Dunst, die sportliche Leistung an den schwülen Wetterverhältnissen. Aber es ist trotzdem eine nette kleine Tour – und eine durchaus überlegenswerte Alternative zum weitaus stärker bevölkerten Trainsjoch gegenüber. Wobei man durchaus auch beide Gipfel in einer Tour kombinieren kann, wenn man es nicht gerade eilig hat.


Zum Wendelstein und zum Wendelstein

26. April 2014

Normalerweise würde es mir ja im Traum nicht einfallen, zweimal in derselben Saison auf denselben Berg zu gehen. Aber trotzdem war ich zweimal innerhalb von zehn Tagen am Wendelstein, und das kam so:

Beim ersten Mal wollte ich zum Wendelstein. Weil ich den Weg von Osterhofen über Hochkreuth schon kannte, wollte ich den Aufstieg von Geitau am Schweinsberg entlang nehmen. Dazu läuft man vom Parkplatz in Osterhofen erstmal dreieinhalb Kilometer mehr oder weniger durchs Tal, bevor es richtig ins Gebirge ging. Dummerweise stand an genau der Stelle dann eine ganze Batterie von Durchgangsverboten und Warntafeln wegen Straßen- bzw. Holzbauarbeiten. Aber die Aussagen auf den verschiedenen Schildern widersprachen sich gegenseitig, und so habe ich dann beschlossen, doch mein Glück zu versuchen. 400 Höhenmeter weiter war dann aber doch Schluss – hier war unmissverständlich gesperrt und es fanden tatsächlich Arbeiten statt. Also Umkehr. Grrr.

Eines der Schilder am unteren Ende deutete allerdings eine Umleitung an („über Fahrweg zur Spitzingalm“). Ich dachte, das hier wäre der Fahrweg?! Der einzige andere Weg zur Spitzingalm war auf meiner Wanderkarte als Wanderweg eingetragen – und vor Ort nicht ausschildert. In Bayrischzell ist man offenbar der Meinung, dass es reicht, Ortskundigen knappe Hinweise zu geben. Sollen die anderen halt unten im Tal bleiben…

Nun ja, ich habe es dann gewagt und bin den anderen Weg hinauf, der tatsächlich zur Spitzingalm und – mit ein paar Minuten weglosem, von unten nicht (wohl aber von oben) beschildertem Gehen über die Almwiesen – weiter zum Wendelstein hinauf führt. (Dort hängt übrigens mittendrin ein Schild, das dieser Weg montags bis freitags abwärts gesperrt sei. Hä?)

Und dann, nach ingesamt 1300 Höhenmetern bis zur Bergstation, habe ich mir den Gipfel letztlich gespart – der ist ja sowieso eher doof – und bin gleich wieder mit der Seilbahn runtergefahren.

Leitzachtal

An Ostern wollte ich dann eigentlich zum Wildalpjoch. Aber auch hier war mir der „normale“ Aufstieg zu doof. Mein Plan war, vom Sudelfeld zu den Wendelsteinalmen aufzusteigen und dann an Kesselwand und Seewand vorbei zum Wildalpjoch zu queren. Bis zu den Wendelsteinalmen lief das auch ganz gut, aber dann… kam einfach keine Abzweigung. Und da noch etwas Schnee lag und auch niemand gespurt hatte, konnte ich den Weg nicht finden. Die einzige Alternative (vom Umdrehen einmal abgesehen) war, auf dem Weg zu bleiben – dem Weg zur Wendelsteinbahn.

Vier GämsenMann, war ich sauer. Und das Wetter war auch nicht so toll. Wenigstens habe ich ein paar ziemlich zutrauliche Gämsen gesehen…

Auch an der Bergstation gab es keinerlei Hinweise auf den Weg, der hier in Richtung Soinhütte führen müsste, und den ich halb als möglichen Weiterweg ins Auge gefasst hatte. Später habe ich dann erfahren, dass die Wegweiser in diesem Bereich im Winter entfernt und erst bei schneefreien Wegen wieder aufgestellt werden. Das finde ich persönlich jetzt auch eher verwirrend.

Denselben Weg zurück zu gehen, darauf hatte ich auch keine Lust. Also bin ich mit der Seilbahn runtergefahren, mit der BOB nach Bayrischzell und dann über die Skiabfahrt zurück rauf zu meinem Auto am Sudelfeld. Auch mal eine interessante Routenführung…

Vom Wendelstein habe ich jetzt jedenfalls für diesen Sommer schon jetzt genug gesehen.


Wallbergbahn – Die Trainingsstrecke

23. März 2014

Risserkogel – Setzberg

So, das fällt jetzt auch mehr unter die Rubrik „der Komplettheit wegen“: mein Aufstieg zur Wallbergbahn. Der Wetterbericht war eher schlecht, aber ich war der Meinung, ich müsste was machen, um meine Kondition zu fördern. Ein „Alpinerlebnis“ ist das natürlich nicht.

Mit meiner Kondition war ich dann ganz zufrieden, auch wenn ich am letzten Stück zuwischen Wallberghaus und Bergstation etwas eingebrochen bin. Nach meinem bisherigen Sprint war ich eh schon etwas ausgelaugt, und dann lag da plötzlich auch noch Schnee auf dem Weg. Und der Wind ging auf einmal ganz heftig – und kam dabei natürlich von vorne.

Für ein paar Minuten hatte ich daher sogar etwas Sorge, dass der Fahrbetrieb schon eingestellt sein könnte und ich auch runter würde zu Fuß laufen müssen. Aber die Bahn fuhr – wenn auch etwas langsamer als normal. Als ich mich der Talstation näherte, kam mir in der bergwärts fahrenden Gondel plötzlich eine Hochzeitstorte entgegen, und tatsächlich stand dann vor der Station eine ganze Hochzeitsgesellschaft, die sich mit Sekte bei Laune hielt, bevor sie nach und nach bergwärts fahren konnten.

Ich nehme an, die Idee, eine Hochzeit am Wallberg zu feiern, kam den Brautleuten auch cooler vor, bevor der Föhnsturm einsetzte…


Bergwinter: Von der komischen Seite zum Bodenschneidhaus

27. Februar 2014

Am Bodenschneidhaus

Irgendwie – ich weiß nicht warum – hat es sich so eingebürgert, dass man im Winter von Neuhaus aus zum Bodenschneidhaus hochgeht. Das ist eben einfach so.

Also habe ich das natürlich nicht gemacht. Stattdessen bin ich nach Rottach-Egern gefahren, hab an der Mautstelle geparkt und bin da losgegangen. Und was soll ich sagen, das war ein erstaunlich einsamer Weg – mir ist genau ein weiterer Mensch begegnet – und bestimmt nicht weniger schön als der von Neuhaus.

Finden muss man ihn allerdings, denn der erste Wegweiser ist völlig irreführend. (Tipp: Rechts auf der Kühzaglstraße nach Kühzagl gehen, sonst endet schon fast wieder am Seeufer.) Aber dann wird es eigentlich ganz nett. In Kühzagl beginnt ein Fahrweg, der nach ein paar hundert Metern nicht mehr geräumt ist – da lohnen sich dann je nach Schneelage schon die Schneeschuhe. Bei mir war es leider sehr nasser Schnee, so dass, puh, anstrengend.

Hinter der Alm trifft der Weg dann auf die Fahrstraße von Neuhaus, auf dem alle anderen heraufkommen, viele von denen auch mit Schneeschuhen – wobei ich hier nicht so ganz verstehe, warum. Auf dem bis auf drei Zentimeter geräumten Fahrweg geht es sich mit Spikes (oder auch ohne) viel einfacher…