Dieser Sommer scheint ja zum großen Teil aus regnerischen Wochenenden und (etwas weniger) sonnigen Werktagen zu bestehen. Um mich dem anzupassen, nahm ich am Donnerstag einfach frei (nimm das, Wetter!) und ging zur Gartnerwand bei Lermoos.
Die Zustiege zur Gartnerwand sind auf diversen Karten sehr unterschiedlich (nicht) eingezeichnet. Was ich gelernt habe: Es gibt – natürlich – einen direkten Weg vom Grubigstein. Es gibt einen Weg vom Bichlbächler Jöchle. Und es gibt einen Zustieg vom Sommerbergjöchle. Was hingegen so nicht (mehr) existiert, ist die Abkürzung von der Wolfratshauser Hütte bis knapp unters Sommerbergjöchle – man kann den Weg zwar aus der Entfernung noch erkennen, aber er scheint keinen Anfang und kein Ende mehr zu haben.
Also lautete meine Route: Grubigalm – Gartneralm – Sommerbergjöchle – Gartnerwand – Grubigstein. Klar wäre es cooler gewesen, aus dem Tal aufzusteigen anstatt erst die Seilbahnen zu benutzen und ins Gartnertal wieder abzusteigen – aber es war so heiß. Und schon eher spät (donnerstags gibt es eine Rush-hour, die es am Wochenende nicht gibt…).
Die Tour war dann aber eigentlich sehr schön, auch wenn mich der Aufstieg vom Sommerbergjöchle zur Gartnerwand doch ein paarmal hat schlucken lassen. Er verläuft steil und ausgesetzt über den Nordwestgrat und erfordert jede Menge (leichtes) Klettern. Aber die Fixseile sind vorbildlich angebracht, und Eisentritte helfen auch. Am gefährlichsten – wenn auch sicher nicht am spektakulärsten – waren vermutlich die schottrigen Gehstücke im abschüssigen Gelände zwischendurch.