Bergwinter: Lenggrieser Hütte am Neujahrstag

25. Januar 2015

Früher bin ich am Neujahrstag gern früh Skifahren gegangen, weil dann außer mir kaum jemand auf den Pisten war. Inzwischen hab ich es nicht mehr gar so arg mit dem Skifahren. Aber wenn am Neujahrstag schönes Wetter angekündigt ist, dann muss ich trotzdem raus. Also habe mir zum ersten Mal in diesem Winter die Schneeschuhe geschnappt und bin nach Lenggries rausgefahren.

An der Seekaralm

Angesichts des bis dahin eher schneearmen Winters war ich – positiv – überrascht, dass ich schon ein paar Minuten hinter dem Parkplatz an der Hohenburg, quasi schon vor Beginn des Grasleitensteigs, die Schneeschuhe gut gebrauchen konnte. Es lag tatsächlich bis unten ins Tal einiges an Schnee. Aber der Grasleitensteig führt dann ja überwiegend durch den Wald, so dass ich keine große Angst vor Lawinen hatte – obwohl im untersten Teil ein kurzer, offener Hang ist, dem ich bei höherer Warnstufe vermutlich nicht vertraut hätte, erst recht nicht im Alleingang.

Isarwinkel FramedKurz vor Mittag war ich dann an der Lenggrieser Hütte – und leider war ich doch so erschöpft, dass der Weiterweg zum Seekarkreuz mich zwar reizte, aber doch nicht überzeugen konnte. Die Lenggrieser Hütte selbst lag völlig still da – keine Stimmen, kein Radio, keine Arbeitsgeräusche aus dem Innern. Da bin ich davon ausgegangen, dass sie noch nicht für Gäste bereit waren und habe mich gar nicht erst mühsam meiner Schneeschuhe entledigt, sondern habe mich direkt wieder an den Abstieg gemacht.

Am Einstieg zum Sulzersteig kamen mir dann zwei Männer entgegen, die ich gefragt hab, ob der machbar wäre. „Ja, sicher, auf jeden Fall, mit Schneeschuhen allemal, gar kein Problem. Also, wenn dich die kleinen Lawinen nicht stören, die da schon abgegangen sind.“ Äh, ja. Ich bin dann lieber auf dem Winterweg zurück ins Tal gewandert…

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Zwiesel – Sonnenuntergang für Anfänger

7. Dezember 2014

An Allerseelen ging’s mal wieder in den Sonnenuntergang. Aber diesmal hatte ich – erstmals bei einer Sonnenuntergangstour – eine Handvoll Mitgeher dabei. Die meisten von ihnen waren noch nie zum Sonnenuntergangauf einen Berg gegangen. Und sie waren erstmal skeptisch, und nicht nur, weil der Weg von der Waldherralm zur Schneiter Alm zwischenzeitlich doch ein bisschen lehmig-rutschig war. Vermutlich war ich auch selbst ein wenig schuld, weil ich die vielen hohen Zirrhen schlecht einschätzen konnte und nicht recht wusste, ob sie den Sonnenuntergang beeindruckender oder lahmer machen würden; darum war ich auch ein bisschen damit beschäftigt, Erwartungen zu managen.

Sunset Progression 9Hätte ich nicht machen brauchen. Wir waren ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang am Gipfel, und alle fanden das „ganz nett“. Aber als die Sonne dann tatsächlich unterging, machten die Wolken das, was sie sollten: Sie färbten sich gold und rosa und lila, und das Begeisterungsniveau in meiner kleinen Gruppe stieg gewaltig an.

Der Sicherheit halber sind wir über den langen Fahrweg zurück ins Tal abgestiegen, was aber auch ganz cool war. Es war fast Vollmond, und es lag in dem recht engen Tälchen einiges an Schnee, so dass man über lange Strecken fast ohne Taschenlampe gehen konnte.

Zwei Dinge habe ich aber über das Sonnenuntergangsgehen in der Gruppe gelernt: Erstens – viel mehr entgegenkommende sprechen einen darauf an, wo man denn jetzt noch hinwill. Wenn man allein unterwegs ist, geht man vermutlich einfach als merkwürdiger Sonderfall durch, aber eine ganze Gruppe ist offenbar gleich mal was anderes. Und zweitens – für die Erhabenheit des Sonnenuntergangs ist die Gruppendynamik tödlich. Ich entschuldige mich hiermit bei allen, denen wir durch unsere Flachserei den feierlich-ruhigen Sonnenuntergang kaputt gemacht haben. Für die Zukunft empfehle ich MP3-Player…


Zwiesel – Geht immer…

13. Juli 2014

Zum Zwiesel geht’s eigentlich fast immer. Einmal war ich zum Sonnenuntergang oben (Fotos), einmal im tiefen Schnee (Fotos). Und jetzt bei eigentlich ganz „normalen“ Verhältnissen, die sich aber leider als schwül und sonnenlos herausstellten.

Im Gegensatz zu meinen bisherigen Besuchen ging es diesmal von Bad Heilbrunn los – übers Enzenauer Eck rauf und über Stallauer Eck runter. Das kann ich durchaus empfehlen, auch wenn hier deutlich mehr Wald und weniger Aussicht ist als auf der „Ostroute“ über die Gschnaiter Alm. Gerade auf der Strecke übers Enzenauer Eck ist so überhaupt gar nichts los.

Leider war wegen tiefer Wolken auch am Gipfel wenig mit Aussicht – die Benediktenwand und erst recht die Karwendelgipfel, die dahinter über dem Isarwinkel hervorlugen könnten, waren eingehüllt. Aber immerhin: neue Strecke kennengelernt. Hat ja auch was.

Isarwinkel

 


 

 

Strecke: Hat man den Parkplatz vom Bierhäusl gefunden, geht es nach Süden weiter in Richtung Berg, zunächst noch an Wohngebiet vorbei, dann in den Wald. Man zweigt darin bald nach links ab und steigt zu einem Fahrweg ab. Auf diesem geht es bergan und an einer Abzweigung nach rechts weiter. Wenige Meter später zweigt links ein Steig in den Wald ab. Auf diesem geht es nun steiler bergan, bis der Weg unterhalb des Enzenauer Kopfs nach links knickt und sich nun nur noch leicht steigend am Hang entlang zieht. Man gelangt dann wieder auf breitere Schneisen, steigt zuletzt aber wieder auf einem Pfad hinauf zum Angerlkopf.

Die längliche Lichtung am Angerlkopf überschreitet man der Länge nach, leicht fallend, bis man am Ende wieder auf einen deutlichen Weg trifft. Der führt nun erst bergauf, dann kurz bergab und schließlich durch eine Waldschneise hinauf zum Zwiesel.

Für den Abstieg geht es zunächst zurück bis kurz vor die Lichtung am Angerlkopf, dann am Wegweiser rechts ab und durch den Wald hinunter in Richtung des Stallauer Ecks. Wenn man diesen kleinen Hügel mit seiner eigenen Schneise sieht, kann man zu ihm hinaufsteigen oder links am Hang entlang den kleinen Gegenanstieg vermeiden. Man gelangt so oder so wieder auf einen Fahrweg, verlässt ihn aber sofort wieder nach rechts und ist bald wieder auf dem allerersten Stück des Anstiegswegs.


Hinteres Sonnwendjoch – Vielfalt auf kleinem Raum

8. Juni 2014

Die Ackernalm nimmt eine ungewöhnliche Stellung unter den typischen Ausflugszielen der „Münchner Berge“ ein. Sie ist sicherlich kein Geheimtipp – das wird jedem klar, der an einem sonnigen Sonntag versucht, mittags noch einen Parkplatz an der Alm zu ergattern (machbar, aber nicht unbedingt ohne Suchen). Andererseits liegt sie die einfallenden Münchner und Oberbayern sozusagen „abgeschattet“ von den beliebten Zielen, an denen man vorbeifahren müsste, um es bis hier zu schaffen: Schliersee, Spitzing, Wendelstein, Sudelfeld. Deshalb kann man ihre zwei Gipfelziele – auf der Südseite Veitsberg und Thalerjoch und auf der Nordseite das Hintere Sonnwendjoch – auch nicht wirklich als überlaufen bezeichnen.

Hiking SceneWenn man dann noch bedenkt, dass die Aussicht von den Gipfeln wirklich schön ist und bis zum Hauptkamm reicht und dass die Gipfel mit mäßigem Höhenunterschied zu erreichen sind – dann hat man das perfekte Ziel, auf das man sich in einer kleinen Gruppe einigen kann.

Und so kam es auch, und es war wirklich eine angenehme, kleinere Bergtour. Ich war seit zehn Jahren nicht mehr am Sonnwendjoch gewesen, aber es hatte sich wenig verändert. Für eine relativ kurze Tour ist es auch noch sehr abwechslungsreich. Gut, die Teerstraße am Anfang muss man mögen, aber dann geht es über einen Almweg, kurz durch eine steile Latschengasse, zum felsig-grasigen Gipfel. Im Abstieg gab es zudem noch ein längeres Stück Bergwald.

Außer, höchstens, größerer sportlicher Anstrengung kann man eigentlich mehr von einer Bergtour nicht verlangen.

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Herzogstand, Wank, Hörnle – Die Bergab-Faulheit hält an

29. Mai 2014

So, dann machen wir jetzt mal wieder im normalen Programm weiter – ihr erinnert euch, das ist das, wo ich meine Bergtouren abarbeite. Normalerweise ja einzeln, aber da die Touren im Moment noch nicht so wahnsinnig spannend sind, fasse ich mal ein paar zusammen.

Jachenau-BlickIch war also auf dem Herzogstand. Zu Fuß rauf, Seilbahn runter, wie gehabt. Der Herzogstand ist immer noch derselbe Berg, nix Neues. Interessant fand ich, dass an diesem Sonntag unglaublich viele Menschen aus aller Herren Sprachen da oben waren. Meine Theorie ist, dass bei der NATO irgendwo Betriebsausflug war, aber ich weiß es nicht.

Am WankIch war dann auch auf dem Wank. Auch das ist an sich nichts Neues; allerdings bin ich einen Weg gegangen, den ich noch nicht kannte – über die Frauenmahd. Leider habe ich damit jetzt aber sämtliche Anstiege zum Wank in allen Varianten durch. (Natürlich habe ich auch hier die Seilbahn für den Abstieg benutzt, ich Faulwams.)

Und schließlich war ich am Hörnle. Da war ich vorher noch nie; dementsprechend verwirrt war ich über den merkwürdigen Sessellift. Wer ihn nicht kennt: Er sieht aus wie ein normaler Doppelsessellift, aber zum Aussteigen darf man nicht wie sonst zur Seite treten. Man muss stehen bleiben, während der Liftler hinter einem den Sessel zur Seite klappt. Das habe ich natürlich gleich mal falsch gemacht und wurde ein bisschen ausgeschimpft. Ist aber auch komisch!

Jenseits des StierkopfsDer Weg zum (Hinteren) Hörnle hinauf, den ich gewählt habe, ist offenbar auch einer, der eher selten begangen wird: von der Talstation erst durchs Tal bis kurz vor Grafenaschau, dann über den Rißgraben hinauf. Aber vielleicht kannten die anderen Leute einfach die Gegend und/oder das Wetter besser. Auch ich hätte nämlich ahnen können, dass der Rißgraben, der sich durch einen Nordhang zieht, nach den längeren Regenfällen der Vortage arg matschig sein würde…


Jochberg – Der eine Berg…

21. April 2014

Walchensee-Panorama

Als sich die Planer der Energiewende die Jocheralm direkt unterhalb des Jochbergs als Standort für einen neuen Speichersee ausgesucht haben, werden sie sicher alles Mögliche berücksichtigt haben: Geologie, bestehende Infrastruktur, Grundbesitzverhältnisse und vermutlich auch das etwaige Vorkommen seltener Pflanzen- und Tierarten. Was sie offensichtlich weniger beachtet haben: dass der Jochberg der eine Berg ist, auf den sich irgendwann ganz Oberbayern als lockeres alpines Ausflugsziel geeignet hat. Jeder kennt den Jochberg. Gibt es irgendeinen anderen Berg in den bayerischen Alpen (ohne Seilbahn), der besser besucht ist? Mir fällt keiner ein.

Dementsprechend steht direkt am Beginn der Aufstiegs von der Kesselbergstraße her eine große mahnende Tafel (überschrieben mit „Nochberg“, denn jede Bürgerinitiative braucht bekanntlich ein Wortspiel). Die demonstriert, wie der Panorama-Blick vom Jochberg durch diesen See beeinträchtigt würde. Dass mag egoistisch und manipulativ sein, aber hier kommen jeden Tag im Sommer Dutzende bis Hunderte Wanderer vorbei – beste Lage. Viel Erfolg, liebe Energie-Allianz, beim Kontern…!

Jedenfalls, was ich sagen wollte: Ich war an einem Freitag oben, es war März, die Almwirtschaft war noch geschlossen, das Wetter war zwar ganz ordentlich, aber nicht perfekt – und es war trotzdem voll am Gipfel. Das nächste Mal komme ich nachts…

Was mich am Rande erstaunt hat: Der Abstieg über die Jocheralm nach Sachenbach verlief völlig anders als auf meinen beiden Karten dargestellt. Sowas irritiert mich immer etwas, aber in diesem Fall war es okay, denn das Ende des Wegs war dann wieder (ungefähr) da, wo ist es erwartet hatte.

 


 

 

Strecke: Nahe der Kesselberghöhe zweigt nach Osten in den Wald ein beschilderter Steig ab, der zwar in Serpentinen, aber doch recht steil stetig bergan führt. An einem Aussichtspunkt (mit Blick über den Steilabbruch hinweg auf den Kochelsee) wendet sich der Weg kurz nach Süden und teilt sich bald etwas unübersichtlich in einen direkten Weg zur Jocheralm (rechts) und den Weg zum Jochberg (links), der immer am breiten Grat entlang führt und nach kurzem aus dem Wald heraus tritt und über teilweise erodierende Wiesen zum Gipfel führt.

Vom Gipfel aus geht man kurz auf demselben Weg zurück, bis kurz vor der Waldgrenze links der Weg zur Jocheralm abzweigt, die man schnell erreicht.

Der Abstieg kann auf demselben Weg erfolgen, oder zunächst über den Fahrweg Richtung Jachenau, dann am Abzweig rechts auf einen Steig steil hinab, später teilweise über einen Fahrweg, teilweise wieder auf einem Steig abkürzend, bis zum Walchensee nahe Sachenbach.

Schöner, knieschonender, und weniger überlaufen, aber viel länger – ist es, erst den zweiten Abzweig (nach ca. 15 Minuten) nach rechts zu nehmen. Zunächst geht es auch hier schnell bergab, dann aber zieht sich der Steig lange unter stetigem, sanften Höhenverlust durch den Wald am Hang entlang, bis schließlich wieder einige Serpentinen folgen. Er mündet schließlich auf den Fahrweg aus der Jachenau in Richtung Sachenbach, auf dem man gemächlich zurück zum Ufer des Walchensees wandert.

An der Uferstraße gelangt man bei beiden Abstiegen – etwas unspannend – zurück an die Kesselbergstraße, neben der man auf zwei kurzen Steigen bergan zurück zum Parkplatz gelangt.


Hirschhörnl – Die Rückkehr

23. März 2014

Hirschhörnl

Gibt es zum Hirschhörnlkopf noch etwas zu sagen? Am 8. März war ich schon zum insgesamt fünften Mal dort oben (u. a. 2008, 2009), und was soll ich sagen, es hat sich nicht viel verändert seit meinem letzten Besuch vor vier Jahren. Es lag zumindest im oberen Bereich ab der Pfundalm noch ein bisschen Schnee, aber das kann man Anfang März ja auch erwarten.

Tatsächlich war ich vorher noch nie so früh im Jahr dort oben, obwohl sich das Hirschhörnl mit seinem fast komplett nach Süden ausgerichteten Aufstieg besonders gut als frühe Frühjahrstour eignet. Das wussten ganz offensichtlich auch die anderen Leute, denn es war echt viel los. Dabei war die Sicht nur so mittelmäßig – so diesig, dass ich es fast „milchig“ nennen möchte. Aber der ansonsten ungetrübte Sonnenschein hat die Leute vermutlich trotzdem aus dem Haus getrieben. Mich ja auch.

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.


Bergwinter: Kurzer Sprint zur Hochalm (Achenpass)

27. Februar 2014

 Übers Gipfelplateau nach Süden

Ich hasse es, an einem Sonntag erst spät aufzuwachen (nennen wir es mal 9:30 Uhr), nichts weiter vorzuhaben und unerwartet in strahlenden Sonnenschein zu blinzeln. Warum bin ich nicht schon vor zwei Stunden aus dem Haus gegangen, um einen Gipfel zu stürmen?! Ach ja, weil ich da noch tief und fest geschlafen habe. Mist.

Also bleibt nur: entweder aussitzen, oder schnell eine Kleinigkeitstour finden. Das Problem ist natürlich: Bis ich dann im Auto sitze, sind auch die ganzen anderen Sonntagsausflügler aufgebrochen und versperren mir auch zusätzlich noch die Zufahrtswege. Wissen die denn nicht, dass ich es eilig habe…?

Also kommt was wirklich winziges dabei heraus, was aber auch seine Vorzüge haben kann: Ohne solche einschränkenden Voraussetzungen würde ich manche kleine Touren einfach nie angehen, obwohl sie ja auch hübsch sein können. (Wenn auch kurz.)

Zur Hochalm zum Beispiel bin schon mehrmals vom Walchen-Parkplatz gewandert, aber noch nie von Stuben am Achenpass aus. Mit nicht mal 500 Höhenmetern lohnt das einfach nicht für einen ganzen Tag. Dabei ist es wirklich ganz hübsch. Klar, die meiste Zeit geht es relativ unspektakulär sanft durch den Wald bergauf, aber so ein Wald kann ja auch was haben, zumal im Winter.

Denn es lag tatsächlich noch Schnee – soviel, dass ich im Abstieg fast durchwegs die Spikes unter den Füßen hatte. Das war nicht unbedingt nötig, aber es fühlt sich auf einer dünnen, hartgetretenen Schneedecke einfach sicherer an.

Am Gipfelbereich sah es dann etwas kurios aus: Nach Süden eine geschlossene Schneedecke und die durchaus schneebedeckten Gipfel des Karwendel, nach Norden das grüne Isartal mit den ebenfalls überwiegend grünen Südhängen von Brauneck und Fockenstein.


Bergwinter: Zwiesel versus Eckbauer

20. Februar 2014

Mein Glück mit dem Schnee hält sich in diesem Winter wirklich in Grenzen. Ich meine – wir alle auf der Alpennordseite leiden darunter, dass es viel zu wenig geschneit hat und viel zu oft der Föhn den Schnee wegbläst und -schmilzt. Aber ich schaffe es auch noch zusätzlich, schlechte Schnee-Entscheidungen zu treffen.

Ende Januar wurde mir das besonders deutlich. Innerhalb von vier Tagen war ich auf zwei kleineren Touren unterwegs, erst zum Zwiesel, dann zum Eckbauer.

Really shouldn't have left the snowshoes in the car...Am Zwiesel ließ ich mich von den vielen anderen Leuten beeindrucken, die auch an der Waldherralm losgingen. Die hatten alle keine Schneeschuhe dabei, und, naja, wie gesagt, die Erfahrung mit diesem Winter zeigte ja auch im Großen und Ganzen, dass man sie eher nicht brauchte. Ja… Pustekuchen. Ich bin den „mittleren“ Weg über die Schneiteralm raufgegangen und dann über die Gassenhoferalm wieder runter – und da hätte ich die Schneeschuhe gut gebrauchen können, mindestens für die gesamte Strecke zwischen den beiden Almen, aber auch schon unterhalb der Schneiteralm im lichten Wald hätte mir das eine Menge Kraft gespart. Leider zogen sich dann aber auch noch die Wolken rasch zu, so dass ich vom Gipfel schnell wieder abgehauen bin.

Davon abgesehen ist die Tour natürlich ganz schön und auch ganz gut für den Winter geeignet – nicht zu lang, nicht zu exponiert… Nur der Abstieg über die Südflanke ist schon arg steil. Bei wenig(er) Schnee stelle ich mir das unangenehm vor.

Alpspitz Trilogy: SunNun ja. Kurz darauf hatte ich einen Tag frei und bin angesichts des überraschend ordentlichen Wetters mittags noch spontan nach Partenkirchen gefahren, um kurz zum Eckbauer raufzulaufen. Diesmal war ich schlauer, dachte ich, und habe die Schneeschuhee mitgenommen. Natürlich war der Weg dann bis zum Graseck quasi schneefrei, und auch der Pfad von kurz hinterm Graseck bis zum Eckbauer rauf hatte nur eine dünne Schneeschicht drauf.

Damit sich das Mitschleppen der Schneeschuhe dann überhaupt für irgendwas lohnte, bin ich extra die alte Skipiste/Rodelbahn wieder runtergegangen. Da waren sie dann tatsächlich ganz nützlich, immerhin.

Ich fasse also zusammen: Ich will eindeutiges Wetter und eindeutige Schneelagen – entweder mehr Winter oder weniger, aber nicht dieses halbherzige Zeug von jetzt grade…


Schönberg – Spaß am Schnee

16. Oktober 2013

Isarwinkel-Panorama

Es gibt Tage in den Bergen, da fühlt man sich, als wäre man aus der Zeit gerissen worden. Es ist Mitte Oktober, aber am letzten Sonntag wirkte es unterwegs oft eher wie Mitte Februar, nach einer längeren Schönwetterperiode.

Das kam natürlich in erster Linie zustande durch die beachtlichen Schneefälle der letzten Woche. Aber es lag auch ein bisschen in der Natur des Wegs: Von Lenggries-Fleck zum Mariaeck geht es lange durch den Wald, und selbst, wenn man aus dem Wald herauskommt, befindet man sich noch in einer konkaven Geländeform, die nicht so wahnsinnig viele Blicke auf die aperen Südhänge bietet, sondern mehr auf die verschneiten Hänge in der direkten Umgebung.


Schönberg-Gipfel

Und das letzte Stück Gipfelanstieg von Norden war dann definitiv Tiefschneegehen. Zum Glück hatten schon einige andere Leute vor uns ein paar Spuren gelegt, die wir nutzen konnten. Sonst wäre es arg anstrengend geworden.

Was ich bei so einer Schneewanderung auf jeden Fall empfehlen kann: einen enthusiastischen Hund mitzunehmen. Die Menge an Spaß, die der haben wird, ist definitiv ansteckend.

Und ist es nicht hübsch anzusehen? Die verschneiten hohen Gipfel über den grünen (okay, grün-weißen) Tälern?

Im Abstieg in Richtung Röhrlmoos sind uns dann zwar auch noch die negativen Seiten des frühen Wintereinbruchs begegnet: Wo viel Schnee schmilzt, wird der Boden nass und matschig. Sehr matschig. Aber so hatten wir halt von allem etwas: Sicht, Sport, Spaß und ein bisschen Abenteuer.

Alle Infos zur Tour gibt’s hier.