Nach dem Kampf am Kranzingerberg am Vortag entschied ich mich, für den Rest meiner freien Woche die Schneeschuhe doch lieber im Kofferraum zu lassen und lieber auf ein paar klassischere Winterwanderwege auszuweichen.
Also ging es zunächst zum Rotwandhaus am Spitzingsee. Im Winter war ich dort noch nie oben, aber das Erlebnis ist nun nicht unbedingt völlig anders als im Sommer. Trotzdem: bei strahlendem Sonnenschein war es eine schöne Tour über den langen Fahrweg hinauf. Die Gipfelbesteigung habe ich mir allerdings gespart. Es gingen zwar eine Handvoll Leute auch ohne Schneeschuhe oder Ski hinauf, aber die wirkten nicht glücklich dabei.
Stattdessen dachte ich mir: Probieren wir das mit dem Rodeln doch mal aus – am Rotwandhaus werden für € 5 Rodel verliehen. Ich glaube, ich war seit zehn Jahren nicht mehr gerodelt, und dementsprechend blöde habe ich mich zunächst auch mal angestellt. Der Fahrweg ist auch nur so mittelgut geeignet – viele Kurven und vor allem im unteren Bereich auch noch viele Flachstellen (bergauf merkt man das gar nicht so…), bei denen man den Rodel ziehen muss. Aber zumindest war ich doch deutlich schneller wieder im Tal.
Am nächsten Tag habe ich dasselbe mehr oder weniger wiederholt (nur ohne Rodeln), und zwar am Pürschling. Hier kannte ich zwar das Ziel, das August-Schuster-Haus, schon, nicht aber den Weg von Unterammergau. Der ist aber zumindest im Winter ganz hübsch – im Sommer würde mich der lange Fahrweg hier vermutlich ein bisschen nerven – und durchaus landschaftlich abwechslungsreich. Hier hätte man seinen Rodel selbst mitbringen müssen, aber ich habe ihn nach den Erfahrungen vom Vortag nicht vermisst.
So, und wer gewinnt nun das Duell der unglaublich ähnlichen Winterwanderungen über Fahrwege zu Alpenvereinshütten? Vielleicht lang es nur am Neuigkeitswert, aber: Den Weg zum Pürschling habe ich schon mehr genossen. Für Winter-Neulinge kann man aber ohne Probleme beide empfehlen. Und bei dem Wetter erst recht…